Wie wollen wir in Zukunft konsumieren?
Wir nennen es #ourpostpandemicfuture.
Li Edelkoort, das Orakel der Mode- und Lifestyle Welt, die Trends voraussagt wie keine andere formuliert es folgendermaßen: sie hofft, dass wir nach der Krise dastehen, wir nach einem Krieg. Es sind nur noch Fassaden übrig und das Leben darin und drum herum muss neugestaltet werden. Nun haben wir Maßnahmen wie #stayhome ja ergriffen – um die Anzahl der Infektionen und damit auch der Menschen die an COVID-19 sterben, möglichst gering zu halten. Um die Kontrolle zu bewahren, um Panik zu vermeiden, die Schäden zu begrenzen. Was so ein #shutdown für die ganze Welt, ihre Wirtschaft, das Sozialleben, unseren Konsum bedeutet, war nicht abzusehen, denn noch nie haben wir so etwas erlebt. Schwer zu sagen, ob tatsächlich mehr übrig bleibt als Fassaden. In der Textilindustrie melden die Unternehmen fast durchgehend Verluste. Um die 30% Minus, statt Wachstum.
Die Konsumenten kaufen weniger. Nicht nur, weil alle Läden geschlossen haben und auch die Budgets in fast allen Haushalten durch Kurzarbeit oder Auftrags-Ausfälle knapper sind – auch weil es sich nicht richtig anfühlt.
Weil wir auch merken, wie viel wir eigentlich besitzen, denn auf einmal verbringen wir viel mehr Zeit zu Hause, sind nicht mehr so getrieben vom Alltag und besinnen uns auf das Wesentliche. Es gibt sie schon seit vielen Jahren, die Minimalismus-Bewegung, aber nie war sie so up to date wie jetzt.
Wenn der Großteil des Alltags in den eigenen vier Wänden statt finden, brauchen wir Platz. Raum, für unsere Gedanken, für Zeit mit der Familie und um nicht den Überblick zu verlieren.
Ich war gestern zu Gast in der Show von Lara Maria Wichels auf dem – eigens zur Krise – gegründeten Sender ONE, angeschlossen an das Magazin Geheimtipp Hamburg und wir haben darüber gesprochen, was sich in der Industrie ändern muss, was wir als Konsumenten tun können und warum Mode mieten so viele Vorteile hat. Hier könnt ihr euch die Aufzeichnung ansehen <3
Ein Wort was ebenfalls fiel ist Solidarität. Es steht auch auf dem Shirt, das ich trage, dieses explizit ist aus der #solidarity collection von Recolution, einem der Label mit denen wir auch für Stay Awhile zusammen arbeiten.
Wie kann sich eine Industrie, die so sehr vom Jahreszyklus abhängt, wie die Mode nach solch einer Krise erholen? Die Geschäfte sind voll mit Sommerware, die es jetzt gilt in kürzerer Zeit zu verkaufen. Aber wollen wir sie kaufen? Wenn wir nicht mal wissen, ob es Urlaube, Festivals, ja überhaupt wirkliches Zusammenkommen im Sommer geben wird?
Eine Bewegung ist die #fairfashionsolidarity, gegründet von LANIUS, LANGERCHEN, LOVECO und dem AVOCADO Store, die sich, und wir haben uns angeschlossen, für Solidarität in der nachhaltigen Modewelt einsetzen: die Labels einigen sich darauf, keine starken Sales zu machen. Darauf zu achten, dass die kommenden Kollektionen zu den jetzigen passen, damit diese länger verkauft werden können. Und natürlich last but not least, sich gegenseitig zu unterstützen, wo es nur geht.
Da sind wir natürlich dabei. Und ihr könnt es auch sein!
Am Montag beginnt die Fashion Revolution Week. Diese findet dieses Jahr natürlich rein digital statt, aber wir haben euch hier mal ein paar Aktionen zusammen gestellt, bei denen ihr euch beteiligen könnt:
Auf Instagram Fashion Revolution folgen: https://www.instagram.com/fash_rev/
Am 22. gibt es einen Take Over vom Team Hamburg, bei dem auch wir dabei sind.
Kleiderei Demo Foto-Aktion: einmal hier hin für alle die in Köln oder Freiburg wohnen.
Für alle Hamburger: Svenja von Captain Svenson (Sternschanze) bietet eine Flohmarkt-Stange für den guten Zweck in ihrem Store an
ARMEDANGELS sammelt wieder Spenden für die ArbeiterInnen in Bangladesh mit ihrem „It’s on us“ Shirt – das ihr online erwerben könnt.
#JOINTHEREVOLUTION